Am 3. Oktober 1929 starb Reichsaußenminister Gustav Stresemann. Stresemann, der auch Vorsitzender der Deutschen Volkspartei war, genoss hohes Ansehen. Auch wegen seiner Politik gegenüber Frankreich, die auf Verständigung abzielte. Stresemann hatte den Vertrag von Locarno ausgehandelt. Der sah, vereinfacht, vor, dass Deutschland die Grenzen mit Frankreich anerkennt, also auch keine Ansprüche auf Elsass-Lothringen mehr erhebt. Im Gegenzug hat Frankreich die besetzen Gebiete im Rheinland frü...
Am 3. Oktober 1929 starb Reichsaußenminister Gustav Stresemann. Stresemann, der auch Vorsitzender der Deutschen Volkspartei war, genoss hohes Ansehen. Auch wegen seiner Politik gegenüber Frankreich, die auf Verständigung abzielte. Stresemann hatte den Vertrag von Locarno ausgehandelt. Der sah, vereinfacht, vor, dass Deutschland die Grenzen mit Frankreich anerkennt, also auch keine Ansprüche auf Elsass-Lothringen mehr erhebt. Im Gegenzug hat Frankreich die besetzen Gebiete im Rheinland früher als geplant geräumt.
Für diese Politik bekam Stresemann mit seinem französischen Amtskollegen Aristide Briand den Friedensnobelpreis. Auf diese Leistungen bezieht sich Reichskanzler Hermann Müller in seiner Trauerrede am 6. Oktober 1929 im Reichstag. Nach ihm spricht der Vizepräsident des Reichstags Siegfried von Kardoff. Anschließend beginnt ein Trauerzug.
Am Ende dieser Aufnahme kündigt Reporter Alfred Braun den zweiten Teil der Trauerfeier an, nämlich den Trauerzug, über den Alfred Braun etwas später vom Auswärtigen Amt aus berichtet. Dieser Bericht vom Trauerzug ist die älteste am Stück erhaltene Reportage der deutschen Rundfunkgeschichte.
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