Hausdurchsuchungen, Überwachungen – in einer beispiellosen Polizeiaktion wollte Österreich 2020 hart gegen Islamisten vorgehen. Die »Operation Luxor« Operation gilt als eine der größten Überwachungsaktionen in der Geschichte Österreichs.
Doch heute, rund zwei Jahre später, ist von den Anschuldigen kaum etwas übrig geblieben. Die Razzien wurden von Gerichten teilweise für rechtswidrig erklärt. Kein einziger der Beschuldigten wurde vor einem Gericht angeklagt oder in Untersuchungshaft genommen, geschweige denn verurteilt. Zahlreiche Verfahren wurden bereits eingestellt.
Während der Verfassungsschutz seit August 2019 dutzende mutmaßliche Muslimbrüder und Hamas-Anhänger beschattete, bereitete ein amtsbekannter islamistischer Gefährder in Wien ein Attentat vor. Am 2. November 2020 – einen Tag vor der geplante Razzia gegen die Muslimbruderschaft – erschoss der Attentäter in der Wiener Innenstadt vier Menschen.
Wie kann es sein, dass ein amtsbekannter Islamist unbehelligt einen Anschlag plante, während der Verfassungsschutz hundert mutmaßliche Islamisten überwachte?
In dieser und der nächsten Folge von »Inside Austria« werden die Ermittlungen der Operation Luxor rekonstruiert. Dabei wird deutlich, wie die Behörden über Monate eine Razzia gegen Muslimbrüder vorbereiten, während gleichzeitig der spätere Wien-Attentäter seinen Anschlag plante. Außerdem geht es darum, wer hinter der Muslimbruderschaft steckt und wie die Bewegung in den Fokus der Politik gerät und was aus der Mission gegen die Bruderschaft wurde. Setzten die Behörden falsche Prioritäten – und kostete das am Ende womöglich sogar Menschenleben?
In der Podcast-Serie Inside Austria rekonstruieren der SPIEGEL und der österreichische STANDARD gemeinsam Fälle, Skandale und politische Abgründe in Österreich.
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