Mit der Zunahme des Wohlstands in den so genannten postkommunistischen Ländern erleben wir einen ähnlichen Prozess der Trennung des Glaubens vom Alltagsleben wie bereits vor fünfzig Jahren in den westlichen Ländern. Dieser Prozess wird als "Säkularisierung" bezeichnet. Bisher war der zum Überleben notwendige Bezugspunkt der Glaube an Gott in der Gemeinschaft der Kirche. In der Zwischenzeit hat der zunehmende Wohlstand, der allen zur Verfügung steht, Phänomene wie einen Rückgang der Religiosität, eine Abnahme der Bedeutung der Religion im Leben und der Teilnahme an religiösen Praktiken verstärkt. Der Glaube, der sich auf das Vertrauen in Gott und die Kirche gründet, wird durch die physische soziale Sicherheit ersetzt, die sich aus wirtschaftlichen Quellen speist. Mit anderen Worten: Der säkularisierte Mensch des 21. Jahrhunderts glaubt nicht mehr an Gott, weil er befürchtet, dass ihm etwas Schlimmes zustoßen könnte. Der Mensch des 21. Jahrhunderts ist dazu übergegangen, an die Katechese der Streaming-Medien zu glauben, dass alles von uns selbst und den wirtschaftlichen Mitteln abhängt, die wir sammeln können. Das heutige Evangelium ist wie ein Spiegel, in dem die Säkularisierung der modernen Christen zu sehen ist.
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