Wer nach Spiritualität sucht, der kommt früher oder später auch beim Chan-(japanisch: Zen) an.
Die Chan-Lehre wurde vom indischen Mönch Bodhidharma in China gegründet. Bei Chan-Buddhismus geht es nicht um Religion, niemand verfügt hier über die Schlüssel für die Tore zum Himmelreich.
Dabei geht es in dieser Form der buddhistischen Lehre um das tiefe, gründliche und achtsame Abtauchen in die eigene Persönlichkeit, um das Erfassen der Essenz des Chan, der Begehung des Pfades zur persönlichen „Erleuchtung“.
Es geht dabei nicht um Rituale, nicht um Etikette, nicht um Gesänge oder Gebete, sondern einzig und allein um die Suche nach dem eigenen Ich. Alles andere, das Drumherum, das ist nur dafür gedacht, um den Geist auf die anspruchsvolle Aufgabe vorzubereiten, um Konzentration zu ermöglichen, auch, um den Körper zu reinigen, der das Vehikel unseres Geistes ist.
Alle geübten Handlungen, wie etwa das Sitzen, die Meditation, das Gehen, all dies dient auf dem Pfad zur „Erleuchtung“zu unserer Sammlung, der Vorbereitung auf den ganz grossen Schritt.
Das Abtauchen in den Chan könnte man auch „das große Loslassen“ nennen, da erst wenn die weltlichen Begierden abfallen, überhaupt die eigene Persönlichkeit erkannt werden kann.
Hierfür braucht man keine Gruppe, keinen Meister, keinen Tempel, Chan kann man ganz alleine praktizieren, muss nicht einer Richtung oder Gemeinschaft angehören, nicht auf einen Führer hören.
Chan findet im Inneren statt, ist für Außenstehende nicht „sichtbar“. Eine „Erleuchtung“ ist eine persönliche Erfahrung, eine andere Person kann nicht beurteilen, ob jemand erleuchtet ist, oder nicht. Eine „Erleuchtung“ ist jedenfalls eine große Veränderung, die sicherlich dem Umfeld auffallen wird, aber ob die Person „erleuchtet“ ist, das kann man von Aussen nicht mit Bestimmtheit sagen.
Grundsätzlich ist Chan eine einfache Angelegenheit, sie entstammt der Zuneigung zum mittleren Weg des Buddhas. Es geht nicht um das Erreichen von Zielen, sondern um das Abtauchen in die Lehre des Lehrers aller Lehrer, um den Prozess, um den Weg, um die Erkenntnis.
Auf dem Pfad Buddhas erleben wir Freude, Furcht, Sorgen, auch Ängste, so wie auf allen Wegen gibt es solche und solche Erlebnisse, Begebenheiten und Menschen. Schmerz und Wohlbefinden, der geistige Weg bietet Steine und Blumen für uns, die menschliche Natur hat Millionen an Facetten.
Nehmen Sie Ihren Mut zusammen, tauchen Sie ein in die Lehre Buddhas, und in den Chan-Buddhismus. Die großartige Botschaft Buddhas hallt durch die Jahrtausende, der Weg liegt innerhalb, nicht sichtbar für einen Dritten.
Unbewusste Filter, alte Gewohnheiten, übernommene Muster und traditionelle Sichtweisen müssen zuerst erkannt werden, dann kann das Eintauchen beginnen.
Der Weg Buddhas ist mein Ziel!
Wenn es sich lohnt, etwas zu tun, tu es aus ganzem Herzen
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null
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