Niemand hört gerne, dass er/sie eines schönen Tages pflegebedürftig sein könnte, zu gerne werden solche unliebsamen Umstände verdrängt. Alt werden, das trifft nicht mich, krank werden, ich doch nicht.
Nach Buddha besteht das Leben hauptsächlich aus Leiden, die sich aus Geburt, Krankheit, Alter und Tod ergeben. Hier ergibt sich eine mögliche Pflegebedürftigkeit in sehr vielen Fällen, die jeder Mensch sicherlich hofft zu vermeiden, die aber einfach nicht zu vermeiden sind.
In meiner Familie kommt es jetzt zu einer Pflegebedürftigkeit, die allen Beteiligten viel abverlangt. Solche Vorgänge bewegen die Gedanken, die mich zu diesem Text bewegt haben.
Wer mit einer Pflegebedürftigkeit konfrontiert wird, der/ die ist zuerst einmal geschockt. Daran hatte schlicht und einfach niemand gedacht, wie immer kommen schlechte Nachrichten unerwartet, mit der Pflegebedürftigkeit kommen grosse Veränderung auf alle Beteiligten zu.
Natürlich ist die Angelegenheit auch emotional aufgeladen, der/die Betroffene findet sich in völlig veränderten Lebensumständen wieder, nichts ist so, wie es war. Und das Umfeld weiß zuerst auch nicht, wie mit der Situation umzugehen ist, der Lauf des Lebens ist schmerzhaft, der Teil wird langsam allen Beteiligten bewusst.
Was ist zu tun? Kann die Familie die Pflege leisten, braucht man Dritte zur Unterstützung, was ist mit den Kosten? Welcher Pflegegrad liegt vor, was sind die gesetzlichen Vorgaben, wo findet sich Hilfe? Fragen über Fragen, auf die in der schweren Zeit wenig Antworten zu finden sind.
Stellen Sie sich für einen Moment vor, dass Sie, jetzt und hier, pflegebedürftig sind, dass Sie der Mensch in der Not sind, der nicht mehr rechtzeitig zur Toilette kommt, der sich nicht mehr auf seine Beine verlassen kann, der sich vielleicht gar nicht mehr bewegen kann. Können Sie sich das überhaupt vorstellen?
Buddha hatte mit allem, was er sagte, recht. Das Leben besteht ganz maßgeblich aus Leiden, die hauptsächlich daraus erfolgen, dass wir altern, krank werden, dass wir alles verlieren werden, was uns lieb und teuer scheint. Die Pflegebedürftigkeit ist hierbei nur ein Puzzlestück auf der Reise der Vergänglichkeit, die "Erleuchtung" aber bleibt uns, der Weg kommt zu einem Ende.
Uns allen steht der Weg gleichermaßen offen, wir können wählen, die Karten ausspielen, die das Karma uns zuteil, die das Schicksal für uns wählt. Nur die Philosophie Buddhas hält für die zwingenden Fragen wenigstens plausible Antworten bereit. Nur mit dieser Lehre findet sich ein Weg durch die quälende Gewissheit, dass um uns herum nur die große Leere existiert.
Der Weg ist das Ziel!
Den Dingen geht der Geist voran - der Geist entscheidet
- Buddha - Ehrenname des indischen Philosophiestifters Siddhartha Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null
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