ENTSCHULDIGUNG - FERRARI FEHLER
Kurz nach dem letzten Podcast bekam ich eine Nachricht vom Besitzer des O Clubs: Bevor es zu Missverständnissen komme, müsse klargestellt werden – er fährt keinen Porsche, sondern einen Ferrari. Nun, das tut mir wirklich leid. Ich entschuldige mich für diesen Recherchefehler. Immerhin beweist der Mann Humor. Und er beweist noch etwas anderes: Im Club-Business lässt sich also doch noch Geld verdienen. Innere Schönheit braucht es dazu nicht, es reicht die äußere...
DJ-LISTEN & ANDERE HYPES
Die „Top 100 DJs“ von DJ Mag sind jedes Jahr aufs Neue eine Farce. Rund 20 % der Acts habe ich noch nie gehört, David Guetta räumt wieder einmal ab, und relevante Künstler:innen sucht man dort vergeblich. Aber klar: Solche Listen schaffen Hypes, und wer einmal drinsteht, bei dem rollt der Rubel.
Österreicher:innen? Fehlanzeige. Unter den Top 1000 verirrt sich kaum jemand aus unseren Breiten. Aber immerhin touren Kruder & Dorfmeister noch immer vor ausverkauften Häusern, und Salute baut sich international gerade eine beachtliche Karriere auf – hierzulande zwar bekannt, aber nicht ausreichend gewürdigt, wie ich finde.
AFRO DOME
Im Praterdome ist man flexibel: Nachdem die ganz harte Schiene dort nicht so recht gezündet hatte, sattelte man jüngst auf Afro House um – und siehe da: Mit dem australischen Shooting-Star Levi war die Hütte plötzlich ausverkauft. Ein Posterboy wie aus dem Bilderbuch: Muskeln, Privatjet, Schwiegersohn-Aura. Da fliegen nicht nur die Shirts, sondern auch die BHs.
Überhaupt: Afro House boomt. Und das global. Mit den Keinemusik- Djs hat dieses Genre derzeit das vielleicht stärkste Kollektiv der Welt im Fahrwasser. Die drei Berliner DJs, die vor ein paar Jahren noch im Flex oder der Sauna spielten, füllen mittlerweile Flächen, gegen die Schönbrunns Ehrenhof wie ein Vorgarten wirkt. Nur ein Schönheitsfehler bleibt: Kommt da eigentlich noch jemand wegen der Musik – oder nur für die Instagram-Stories?
HER(T)ZFREQUENZ
Hard Techno, das Pandemie-Hype-Genre, hat seinen kommerziellen Peak offenbar überschritten. Viele Clubs, die anfangs auf die schnelle Ausschlachtung setzten, haben ihre Booking-Strategien inzwischen angepasst. Das Positive: Es wächst wieder organischer.Einer, der diesen Weg mitprägt, ist Joey. Seit einigen Jahren arbeitet er unermüdlich an seiner Marke Herzfrequenz – mit Homebase im Werk, aber längst auch im Flucc, der Forelle und weiteren Clubs etabliert.
FACE2FACE
Und dann ist da noch Face2Face: kein völlig neues, aber umso spannenderes Partyformat. DJs stehen sich dabei nicht Rücken an Rücken, sondern direkt gegenüber – ohne zu wissen, was auf sie zukommt. Improvisation, Risiko, Energie. Aber mehr dazu hört ihr, wenn Ihr hört. Damit euer Herz schneller schlägt. Und passt gut auf – ihr könnt auch etwas gewinnen.