"Wir“? Wer ist bloß dieser überall erwähnte „Wir“?
Solidarität ist nicht die tumbe Folgsamkeit, keinesfalls darf das "Wir" eine Waffe sein, um die Menschen in den Griff zu bekommen.
Denn natürlich reden „wir“ nicht in "Wirklichkeit", sondern ein Dritter spricht oder schreibt darüber, nutzt das Wort rhetorisch. Mit dem „wir“ will er/sie sich erst einmal mit uns vertraut machen, Vertrauen schaffen, obwohl keine Nähe vorhanden ist, auch nicht sein kann. Wenn „uns“ jemand durch ein "wir" anspricht, dann sollen „wir“ "ihm/ihr" deshalb alles glauben. Denkste!
Gerade ist wieder die Zeit der Ideologien, mächtige Lager versuchen ihre Bastionen zu bilden, die "Anderen" dabei auszugrenzen, nur wer solidarisch ist, der darf bei "uns" sein. Dabei wird dann die Wahrheit verklärt, Toleranz gibt es nur noch für die Mitglieder der Gruppe, alle anderen sollte man doch besser "Wegsperren", lebendig "verbrennen", im besten Fall "ausrotten".
Der Buddhist schaut hinter die Ideologien, glaubt nicht so einfach der Mehrheitsmeinung, nur weil viele derselben Meinung sind kann diese trotzdem "falsch" sein (nach Buddha gibt es sowieso kein "richtig" und kein "falsch"), "wir" denken, "wir" fühlen, "wir" sollten, "wir" werden alle sterben.
Wie können wir mit den Problemen der modernen Welt umgehen, was bleibt uns zu tun, wenn wir hinter die Ideologien blicken, dabei die wahren Beweggründe erkennen?
Wichtig ist, sich keinesfalls vor irgendeinen Karren spannen zu lassen, es gibt nicht die "eine Wahrheit", und auch keine "reine Lüge", alles hat zwei Seiten, niemals kommt es so, wie wir es in unseren Ängsten ausmalen.
Aber sicher ist, dass die Menschheit in ihren Ängsten verzweifelt nach "Luft" ringt, die Sorgen und Nöte greifen gerade wieder um sich, den Menschen Angst zu machen ist ein sehr erfolgreiches Geschäftsmodel.
Hiervon setzt sich der Buddhismus ganz wundervoll ab, da es bei dieser Philosophie gerade um die Überwindung der Ängste und die Beendigung der Leiden geht, um das Erwachen, die "Erleuchtung". Dabei sollen die Anhänger bewußt in die Eigenverantwortung gehen, nicht einem Führer, Vorbeter oder Propheten folgen, sondern als Menschen "wachsen", erwachsen werden, ganz einfach den Weg als eine Herausforderung akzeptieren.
Und wäre es nicht wenigstens möglich, dass sich hinter der menschlichen Existenz noch unergründete Geheimnisseverbergen, die es zu entdecken gilt?
Wir, "wir" denken, "wir" fühlen, "wir" sollten, "wir" gibt es nicht, es gibt nur eine Sammlung von Individuen, die jedenfalls ihre Einzelmeinung in einem Kollektiv ausdrücken, aber niemals alle dieselben Gefühle haben können, weshalb "wir" sehr aufpassen müssen, damit "wir" nicht instrumentalisiert werden, egal aus welchem Grund.
Wenn Sie im Fernsehen, in der Zeitung oder in den Medien wieder einmal ein "wir müssen" sehen oder hören, dann sollten Sie sehr nachdenklich werden, der Sache auf den Grund gehen vor Sie die Aussagen als "Wahrheit" annehmen.
Denn es gibt nicht nur eine Wahrheit, sondern mehrere, auch gibt es nicht die eine Realität, sondern mehrere, und diese sind dann auch noch der Vergänglichkeit unterworfen. "Wir" schaffen das!
Der Weg ist das Ziel!
Komm, Freund, leite jetzt diese Gemeinschaft
- Buddha - Ehrenname des Siddharta Gautama - 560 bis 480 vor dem Jahr Null
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