Die Hitlerjugend (HJ) war die Jugendorganisation der NSDAP und wurde im Jahr 1926 gegründet. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 entwickelte sie sich zur einzigen staatlich anerkannten Jugendorganisation im Deutschen Reich. Sämtliche anderen Jugendverbände wurden entweder verboten oder in die HJ eingegliedert. Ziel der Organisation war es, Kinder und Jugendliche im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie zu formen. Dazu gehörten unbedingter Gehorsam gegenüber dem „Führer“, Begeisterung für Militarismus, die Verinnerlichung der nationalsozialistischen Rassenlehre sowie die Vorbereitung auf den späteren Dienst als Soldaten im NS-Staat.
Eine zentrale Rolle beim Aufbau und der Ausweitung der Hitlerjugend spielte Baldur von Schirach, der seit 1931 als Reichsjugendführer der NSDAP fungierte und damit die oberste Leitung der HJ innehatte. Nach 1933 formte er die Organisation zu einer Massenbewegung, die Millionen Jugendlicher erfasste, und sorgte dafür, dass die HJ zum allein zulässigen Jugendverband im Deutschen Reich wurde. Unter seiner Führung entwickelte sich die Hitlerjugend zu einem der wichtigsten Instrumente zur frühzeitigen Indoktrination und zur Verankerung der nationalsozialistischen Weltanschauung in der jungen Generation. Dies soll in dieser Folge thematisiert werden.