Im Rahmen seiner Japanreise hatte der bundesdeutsche Außenminister Heiko Maas am 22. November in Hiroshima bezugnehmend auf die in Westdeutschland stationierten US-Atomwaffen erklärt:
Es nutzt nichts, wenn Atomwaffen von einem Land in das andere verschoben werden. Wenn sie verschwinden sollen, dann sollen sie überall verschwinden. Wir brauchen, was die atomare Abrüstung angeht, vor allen Dingen Vereinbarungen auf breiter Basis, nicht nur in einzelnen Ländern.
Allerdings nicht so in Westdeutschland: Dort lagern im Rahmen der sogenannten "nuklearen Abschreckung" der NATO noch immer US-Atombomben. Für deren Einsatz hält die Bundeswehr Tornado-Kampfflugzeuge bereit. Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien, auch der SPD, fordern schon seit Längerem den Abzug dieser Atomwaffen. Seit dem Jahr 2010 gibt es zudem einen noch immer gültigen Bundestagsbeschluss mit dem Titel "Deutschland muss deutliche Zeichen für eine Welt frei von Atomwaffen setzen", der mit überwältigender Mehrheit angenommen wurde, inklusive von den Abgeordneten der CDU und SPD. In diesem Beschlussantrag wird die Bundesregierung explizit aufgefordert:
sich auch bei der Ausarbeitung eines neuen strategischen Konzepts der NATO im Bündnis sowie gegenüber den amerikanischen Verbündeten mit Nachdruck für den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland einzusetzen.
RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg wollte auf der Bundespressekonferenz vom Auswärtigen Amt wissen, wie Außenminister Maas seine Aussagen gegen den Abzug von US-Atomwaffen mit der gültigen Beschlusslage des Bundestages vereinbart.