In der heutigen Folge hören wir die starke Stimme des Propheten Amos und das Gleichnis Jesu vom Reichen und vom Lazarus. Amos warnt vor der Gleichgültigkeit derer, die im Luxus leben und sich nicht um die Gemeinschaft kümmern. Jesus zeigt die Konsequenzen derselben Sünde – des Reichen, der den Armen vor seiner Tür nicht sieht.
Ich betrachte diese Worte aus meiner Perspektive – in den österreichischen Alpen, im Stanzertal. Höhe kann eine Illusion sein: man kann hoch wohnen und geistlich doch sehr tief sein. Deshalb ist dieses Wort heute aktueller denn je.
Ich teile auch meine Erfahrung aus Indonesien, wo die Reicheren sich nicht in ihrer eigenen Welt verschließen, sondern teilen, was sie haben, und so die Gemeinschaft aufbauen – sogar indem sie den Bau neuer Kirchen mit zinslosen Darlehen unterstützen. Das ist eine ganz andere Logik des Reichtums: ohne Mauern und Spaltungen, dafür mit Brüderlichkeit.
Baut unser Reichtum noch Gemeinschaft – oder trennt er nur?
Sehen wir unsere „Lazare“ an unseren Türen?
Reicht uns das Wort, das wir schon erhalten haben, um Augen und Herzen zu öffnen?