Eine Koryphäe der melancholischen Dichtung.
Berlin 1933. Der Rowohlt Verlag veröffentlicht das „Lyrische Stenogrammheft“ der 25-jährigen jüdischen Dichterin und Sekretärin Mascha Kaléko, geboren als Golda Malka Aufen. Es ist ihre erste Buchveröffentlichung und schon der Titel verrät, worum es ihr in ihrer Dichtung und ihren Texten geht: Die Beobachtung der kleinen Leute, des alltäglichen Lebens der Großstadt. Das Werk erscheint wenige Monate vor den ersten öffentlichen Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten und wird davon zunächst verschont sein. Offenbar hatte man Mascha Kaléko, zumindest zu diesem Zeitpunkt, noch nicht auf der Liste.
Ich möchte mir Mascha Kaléko anlässlich ihres 50. Todestages einmal aus der Nähe anschauen. Welchen Hintergrund hatte die junge, selbstbewusste Dichterin mit den melancholischen dunklen Augen? Welche Rolle spielte das Judentum für sie und welcher literarische Erfolg war ihr zeitlebens und nach ihrem Tod beschieden? Darüber habe ich mich mit der Journalistin Nicole Dreyfus unterhalten. Die Schweizerin hat Germanistik und Geschichte studiert und arbeitet inzwischen unter anderem als Redakteurin für die Jüdische Allgemeine. 2010 hat sie ihre Magisterarbeit über Kalékos Ansichten der Großstädte Berlin und New York verfasst.
Shownotes: