»Essen«, Sachbuch von Alina Bronsky
Alina Bronsky erzählt keine Romanhandlung, sondern verknüpft in humorigen Essays ihr Leben mit den Speisen, die sie geprägt haben. Jedes Kapitel widmet sich einem Gericht, von Porridge über Vogelmilchtorte bis Borschtsch, und dabei entfaltet sie persönliche Erinnerungen, Familiengeschichten und kulturelle Eigenheiten. Essen ist weit mehr als Nahrungsaufnahme: Es kann Heimat und Geborgenheit schenken, aber auch Macht, Kontrolle und Konflikte bedeuten. Ein persönlicher Blick auf Esskultur und Beziehungen. Valerie Springer: „Witzig, persönlich, delikat.“
»Muttermale«, Roman von Dagmar Leupold
Dagmar Leupolds neuer Roman erzählt in Ich-Perspektive von einer Tochter, die sich ihrer Mutter annähert – einer Frau, 1924 in Ostpreußen geboren, geprägt von Krieg, Verlust und Flucht. Die Erzählerin greift auf Erinnerungen, Fotos und Sprache zurück, um das Schweigen der Mutter zu durchdringen. So entsteht ein vielschichtiges Porträt von Fremdheit und Nähe, das zugleich ein Bild der Nachkriegsgeneration und ihrer Traumata zeichnet. Valerie Springer: „Erinnernd, präzise, eindringlich.“
»Abschied vom Phallozän«, Streitschrift von Gertraud Klemm
Eine kämpferische Streitschrift gegen patriarchale Machtstrukturen, die das Anthropozän in die Krise führen. Klemm zeigt, dass Herrschaftsordnungen nicht ewig bestehen müssen, und eröffnet mit dem Blick auf matriarchale Gesellschaften die Vision eines Zusammenlebens jenseits männlicher Dominanz. Valerie Springer: „Scharf, klug, unbeirrbar.“
»Neben Fremden«, Roman von Eva Schmidt
Ein still erzählter Roman über Rosa, eine pensionierte Krankenpflegerin, deren Leben von Verlusten und Distanz geprägt ist. Nach dem Tod ihres Partners und dem Abbruch familiärer Bande tastet sie sich langsam in neue Begegnungen vor. Eva Schmidt zeigt in knapper, eindringlicher Sprache, wie selbst in der Fremdheit vorsichtige Momente von Nähe und Verbindung entstehen. Valerie Springer: „Leise, präzise, bewegend.“
»Eden«, Roman von Jan Costin Wagner
Was bleibt, wenn das Fundament unseres Lebens zerbricht? Sofie liebt ihre Familie und glaubt fest an das Verbindende. Ein Geschenk ihres Vaters erfüllt ihren Traum: Tickets für das Konzert ihrer Lieblingssängerin. Doch der Abend endet in einer Tragödie: Bei einem Anschlag kommt Sofie ums Leben. Für ihre Eltern Markus und Kerstin bricht die Welt auseinander, während draußen gesellschaftliche Spannungen wachsen und ihr Verlust politisch instrumentalisiert wird. Im dunkelsten Moment erinnert sich Markus an Sofies Mut und wagt einen Schritt, der alles verändert: Er sucht die Familie des Täters auf. Valerie Springer: „Leseempfehlung! Relevant, erschütternd, menschlich.“