Was machen Sie für den Strukturwandel, Frau Staatssekretärin?
Zu Gast ist diesmal eine Staatssekretärin aus dem NRW-Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie: Silke Krebs. Sie ist für den Strukturwandel im Rheinischen Revier verantwortlich. Doch was heißt das eigentlich? Wie sieht ihr Arbeitsalltag aus? Was ist ihr wichtig? Darüber spricht sie mit Revier.Geschichten-Moderator Torsten Knippertz. Silke Krebs hat viel Erfahrung in der Führung eines Ministeriums, deshalb hat NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur die gebürtige Baden-Württembergerin 2022 in ihr Team geholt. Der Abschied von Bremen, wo sie Staatsrätin für Finanzen war, ist ihr nicht leichtgefallen. Nach NRW ist sie gekommen, weil sie hier beweisen will, dass eine Industrieregion auch klimaneutral sein kann. Das ist ihre „Herzensaufgabe“, dafür brennt sie. Daher hält sie auch nichts davon, den Ausstieg aus der Kohle weiter zu verschieben, wie aktuell debattiert wird. Vielmehr ist ihr wichtig, dass jetzt alles dafür getan wird, damit der Kohleausstieg bis 2030 gelingt: „Wir haben uns die letzten zehn Jahre Zeit gelassen“, so Krebs „insofern finde ich es gut, wenn man weiß: Zum Trödeln ist jetzt wirklich kein Platz mehr.“ Sie will etwas bewirken - vor allem für die Menschen im Rheinischen Revier. Ihnen möchte sie eine Perspektive bieten, auch nach dem Ende der Kohle. „Es muss die ganze Strecke klar sein“, betont die Staatssekretärin. „Da liegt Zukunft, da liegen Chancen - auch für meine Kinder und für meine Enkel.“ Mehr zu „Revier.Geschichten“ und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier: https://www.revier-gestalten.nrw Schreibt uns Eure Ideen oder Vorschläge für interessante Themen und Gäste an ptj-reviergestalten@fz-juelich.de
Vom Tagebau zum Neuland: Die Zukunft von Hambach
Vom Tagebau zum Neuland: Die Zukunft von Hambach Ab wann können wir endlich in den neuen Seen im Revier schwimmen? Das wollen wir von Boris Linden, Geschäftsführer der Neuland Hambach GmbH, wissen. Er entwickelt im Auftrag der Anrainerkommunen Pläne für die Zeit nach dem Ende des Tagebaus. "Der Tagebau Hambach war darauf ausgelegt, bis 2045 zu laufen.“, erklärt Linden. „Durch den vorgezogenen Kohleausstieg und die Maßgabe, die Restbestände des Hambacher Forstes zu erhalten, macht der Tagebau Hambach gerade eine Vollbremsung. Er wird jetzt schon 2029 beendet und das ist für Braunkohleplanung einfach unvorstellbar schnell.“ Europas größte Braunkohlegrube erstreckt sich über 8.500 Hektar. Das ist etwa so groß wie die Fläche von Düren. Nach der Rekultivierung sollen daraus wieder lebenswerte Gebiete und attraktive Landschaften werden. Gleichzeitig geht es um die Stärkung der umliegenden Ortschaften und um die Schaffung von zukunftssicheren Arbeitsplätzen, die den Stellenabbau mit Ende der Braunkohleförderung kompensieren. Und auch die Natur soll genug Raum bekommen, um sich zu erholen. Die Herausforderung besteht darin, diese verschiedenen Interessen unter einen Hut zu bringen. Linden erläutert, dass der entstehende Sees bis 2070 befüllt werden soll. „Das hört sich erstmal wahnsinnig lang an“, so Linden, „aber, weil die Mulde eine Trichterform hat, geht es die ersten Jahre sehr schnell, sodass man ab 2040 schon eine Wasserfläche von 1200 Hektar und einen See von 200 Meter Tiefe hat.“ Ab dann, so verrät Linden, könne man den See tatsächlich nutzen, zum Beispiel für Wassersport. Im Gespräch: Boris Linden, Geschäftsführer der Neuland Hambach GmbH Moderation: Torsten Knippertz Link zum Podcast: www.revier-gestalten.nrw/podcast/neuland-hambach Mehr zu „Revier.Geschichten“ und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier: https://www.revier-gestalten.nrw Schreibt uns Eure Ideen oder Vorschläge für interessante Themen und Gäste an ptj-reviergestalten@fz-juelich.de.
Keine Angst vor KI – Künstliche Intelligenz erleben, erlernen und entwickeln
Keine Angst vor KI – Künstliche Intelligenz erleben, erlernen und entwickeln „Es geht letztlich darum, für die Region Technologien zu entwickeln oder einzuführen, die auch uns für die Zukunft wettbewerbsfähig machen, wenn keine Braunkohle und kein günstiger Strom mehr aus der Kohle verfügbar ist“, sagt Dr. Alexander Opitz. Gemeinsam mit Alexander Dickmann leitet er das AI Village in Hürth, in dem sich alles um Künstliche Intelligenz (KI) und deren Einsatzmöglichkeiten dreht. Im Gespräch mit Moderator Torsten Knippertz reden die Beiden darüber, wie sie KI innerhalb ihres Projekts entwickeln, erlebbar und erlernbar machen. Das AI Village befindet sich in einem ehemaligen Fernsehstudio in Hürth und widmet sich auf verschiedenen Ebenen dem Thema Künstliche Intelligenz. Auf der KI-Erlebnisfläche können Interessierte das Thema greifbar und erlebbar kennenlernen. Zudem bietet das Projekt Lehr- und Weiterbildungsangebote zu den Themen KI und Robotik für Schulkinder und Lehrende. Darüber hinaus werden im AI Village konkrete Anwendungsbeispiele für KI entwickelt. In Ergänzung dazu haben junge Start up-Unternehmen die Möglichkeit erschwingliche und innovative Workplaces zu mieten. „Das übergeordnete Ziel des AI Village ist es, Künstliche Intelligenz ins Rheinische Revier zu bringen“, erklärt Alexander Opitz. Im Gespräch: Dr. Alexander Opitz und Alexander Dickmann, die Leiter des Projekts AI Village Moderation: Torsten Knippertz Link zum Podcast: https://www.revier-gestalten.nrw/podcast/ai-village Hier geht´s direkt zur Website des AI Village: https://ai-village.eu/ Mehr zu „Revier.Geschichten“ und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier: https://www.revier-gestalten.nrw Schreibt uns Eure Ideen oder Vorschläge für interessante Themen und Gäste an ptj-reviergestalten@fz-juelich.de
Zwei Städte, zwei Länder, gemeinsam klimaneutral
Zwei Städte, zwei Länder, gemeinsam klimaneutral „Klimaschutz macht nicht an der Landesgrenze halt.“, sagt Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath. „Die Menschen wollen, dass wir unseren Aufgaben gerecht werden und das können wir nur machen, wenn wir zusammenarbeiten und aufeinander hören“, ergänzt seine niederländische Amtskollegin, Petra Dassen-Housen aus Kerkrade. Zusammen überwinden sie unterschiedliche gesetzliche Vorgaben und suchen nach Fördermöglichkeiten. Im Gespräch mit Moderator Torsten Knippertz erzählen sie, wie das in der Praxis funktioniert. Ein zentrales Projekt der beiden Städte ist der Aufbau einer grenzüberschreitenden Wärme- und Energieversorgung – unter Nutzung industrieller Abwärme, die im deutschen Glaswerk von Saint-Gobain anfällt. Ein Blick auf die Karte zeigt, wie sinnvoll eine Zusammenarbeit der beiden Städte ist. „Viele Orte in den Niederlanden sind näher an Saint-Gobain als mancher Ort in Herzogenrath und insofern ist das natürlich eine Frage der Zusammenarbeit, aber auch einfach der Vernunft“, sagt Fadavian. Bei der Ausrichtung auf das große Ziel Klimaneutralität spielt auch die Mobilität eine große Rolle. Es gibt bereits grenzüberschreitenden Bahn- und Busverkehr. Gefördert werden auch Balkonkraftwerke, also kleine Solar-Anlagen, die auf dem Balkon installiert werden. Und doch gibt es Unterschiede, die in der Neustraße, die sich die Städte teilen, zu sehen sind: Auf der einen Seite schimmern die Lampen ein bisschen gelblich, auf der anderen weißlich. Im Idealfall ist die Landesgrenze im alltäglichen Arbeiten gar nicht mehr wahrnehmbar. So wie es im grenzüberschreitenden Dienstleistungszentrum Eurode Business Center gelebt wird: „Also man arbeitet in den Niederlanden und man geht auf die Toilette in Deutschland.“, sagt Dassen-Housen lachend. „Oder umgekehrt, je nachdem ob man Mann oder Frau ist“, ergänzt Fadavian. Im Gespräch: Dr. Petra Dassen-Housen, Bürgermeisterin von Kerkrade und Dr. Benjamin Fadavian, Bürgermeister von Herzogenrath Moderation: Torsten Knippertz Link zum Podcast: https://www.revier-gestalten.nrw/podcast/energiepark-herzogenrath Mehr zu „Revier.Geschichten“ und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier: https://www.revier-gestalten.nrw Schreibt uns Eure Ideen oder Vorschläge für interessante Themen und Gäste an ptj-reviergestalten@fz-juelich.de
Micki Schläger: Aus Katzem zu den Höhnern
Bei der Kölner Kultband Höhner steht er am Keyboard und sorgt für Stimmung. In unserem Podcast spricht Micki Schläger mit Moderator Torsten Knippertz über seine Kindheit in Katzem. Das überschaubare Dorf gehört zu Erkelenz. Hier hat Schläger seine Wurzeln, hier lebt seine Familie und hier hat er immer noch eine Musikschule. Obwohl er inzwischen in Köln lebt, ist er regelmäßig in Katzem. „Ich bin immer wieder gerne in Erkelenz und das wird auch immer meine Heimat bleiben.“ Moderator und Studiogast kennen sich schon seit der Zeit, als Schläger bei der Mönchengladbacher Coverband „Just:is“ spielte. Der Keyboarder verrät zudem, wieso er statt Profi-Fußballer doch lieber Profi-Musiker wurde und wie er schließlich Mitglied der Höhner wurde. Karnevalsjeck war er schon immer und den Straßenkarneval auf den Dörfern fand er schon als Kind toll. „Das fand ich großartig, sich zu verkleiden und mit den Menschen einfach Spaß haben. Das war mein erster Bezug zu Karneval und das fand ich unfassbar toll, weil alle Menschen abgeholt werden, egal aus welcher gesellschaftlichen Schicht, das spielt alles überhaupt keine Rolle.“ Mit dem Thema Braunkohle kam Schläger schon früh in Berührung: „Als Kinder findet man Bagger toll. Als der erste Bagger gebaut wurde und dieses Gerät als weltgrößter Bagger angekündigt wurde, hat mein Vater mit uns eine Exkursion unternommen, und wir haben uns diesen ersten Bagger, der in Garzweiler aufgebaut wurde, angeschaut.“ Einige seiner Freunde waren später vom Tagebau persönlich betroffen, sie waren gezwungen ihre Heimat aufzugeben, weil ihr Dorf dem Tagebau weichen musste. „Für die war das belastend. Aber ich glaube, dass die Rheinbraun da einen Weg gefunden hat, die Menschen ein bisschen abzuholen.“ Die Verbundenheit mit seinem Dorf ist dem erfolgreichen Musiker wichtig, wie vielen Menschen im Rheinischen Revier. Schläger hofft, dass das auch in Zukunft so bleibt: „Ich wünsche mir, dass die Menschen ihre Heimat und ihre Zugehörigkeit pflegen und dass die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit das möglich ist. Die Struktur dieser kleinen Orte soll einfach erhalten bleiben.“ Gast: Micki Schläger, Musiker aus Erkelenz, Keyboarder bei den Höhnern Moderation: Torsten Knippertz Link zum Podcast und zum Text der „Katzemer Hymne“: https://www.revier-gestalten.nrw/podcast/micki-schlaeger Infos zur Mönchengladbacher Band Just:is https://www.just-is.eu/die-band/ Und wer einmal in dem erwähnten Restaurant Santi essen gehen möchte, findet es hier: Bistrorante Santi, Markt 21 in Erkelenz (@santosperez1653) Mehr zu „Revier.Geschichten“ und zum Strukturwandel im Rheinischen Revier: www.revier-gestalten.nrw Schreibt uns Eure Ideen oder Vorschläge für interessante Themen und Gäste an ptj-reviergestalten@fz-juelich.de