Dieser Song wurde mir von einer Klasse vorgeschlagen, als wir über die Schrift von Martin Luther „Freiheit eines Christenmenschen“ gesprochen haben. Und mit Musik aus dem 21 Jahrhundert machen dann Texte aus dem 16 Jahrhundert mehr Spaß.
Die 21jährige gebürtige Frankfurterin Avy beschreibt in Ihrem Song Doppelmoral die in ihrer Sicht falschen Werte unserer Gesellschaft.
Avy stellt fest: die gelebten und die gepredigten Werte in unserer Gesellschaft gehen auseinander. Die meisten Ansichten in unserer Welt sind mehr Schein als Sein sind. Leider wird von vielen Menschen Freiheit als etwas gesehen, was einem nur alleine gehört – ich bin ein freier Mensch, was jucken mich die anderen. Aber mit dieser Einstellung, gibt es keinen Zusammenhalt der Menschen untereinander, weil alle nur auf sich selbst schauen.
Statt sich gegenseitig zu helfen und sich zu unterstützen, vergleichen wir uns und suchen bei anderen Menschen Schwachpunkte, um uns selbst besser zu fühlen. Meine Schülerin Laura erkennt den gesellschaftlichen Zwang, jedem gefallen zu wollen. Dadurch entscheide ich nicht mehr selbst, sondern mache mich von der Masse, den Likes oder dem Status abhängig. Aber eigentlich macht das alles nicht frei, sondern stimmende Beziehungen machen frei, weil sie mir Halt geben können.
Zehra sagt in Gedanke 2: „Es ist gut darüber nachzudenken, wie wir Freiheit interpretieren – bedeutet Freiheit alles tun zu können um reich zu werden und besser als andere zu sein, oder bedeutet es in Kontakt mit allen meinen Mitmenschen kommen zu können.“
Avy will mit diesem Song – den Weg an unserem dicken Ego vorbei beschreiben – denn oft sehen wir die anderen nicht, weil unser Ego wie ein riesiges Brett vor unserm Kopf den Blick auf andere versperrt, so schaffen wir es nicht, andere zu sehen – Avy nennt diese Beziehungsstörung „Sünde“ – Und diese Sünde macht die Welt zur Hölle, wie Avy es im Song singt – der Blick auf die Zukunft wird zur Dystopie – zu einer schlechten Sicht auf die Zukunft.
Lale macht sich dann im 3.Gedanken warum wir materiellen Wohlstand schnell als etwas Heiliges ansehen.
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