Dieses Jahr tagte die Moskauer Konferenz zur Nichtverbreitung von Massenvernichtungswaffen zum vierten Mal. Mehr als 300 Experten aus 40 Ländern nahmen an ihr teil. RT Deutsch hat die Möglichkeit genutzt und sprach mit Prof. Dr. Götz Neuneck, Senior Research Fellow am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, über Abrüstung und mögliche Gefahren.
Der ABM-Vertrag ist tot. Der INF-Vertrag ebenfalls. Die USA treiben nun aktiv und nunmehr offen ihre Arbeiten an jenen Waffenklassen voran, die von diesen Verträgen begrenzt wurden. Der Vertrag über die Nichtverbreitung von Nuklearwaffen steht gefährlich auf der Kippe. Doch die Ausmaße des Problems sind noch viel größer und betreffen neben den Nuklearwaffen weitere Bereiche des Militärwesens – sogar solche, die noch in den Kinderschuhen stecken oder noch gar nicht vorhanden sind. Dies folgt aus dem Gespräch mit Prof. Dr. Götz Neuneck, Senior Research Fellow am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik, das er mit RT auf der Moskauer Konferenz für Nichverbreitung von Massenvernichtungswaffen führte. Neben den genannten Verträgen sind weitere Abkommen vom US-Aufrüstungswahn bedroht, wie etwa der Open-Skies-Vertrag oder der Vertrag über konventionelle Streitkräfte in Europa. Auch eine Militarisierung des Weltraums steht unmittelbar bevor, warnt der deutsche Experte. Damit stimmt er mit der Warnung seines russischen Kollegen Wladimir Kosin und der gesamten russischen Regierung überein, dass neben dem bereits bekannten nuklearen Wettrüsten zwei weitere Rüstungswettläufe ins Haus stehen – im Bereich der Raketenabwehr und bei der Stationierung von Angriffs- und Verteidigungswaffen im Orbit.