Wie schlimm wird der wirtschaftliche Abschwung wirklich?
Mit sehr viel Unsicherheiten behaftet seien gerade die Prognosen in der Wirtschaft, gibt Reint Gropp zu. Er ist Präsident des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und Professor für Volkswirtschaftslehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Was aber für ihn feststeht: Einige Unternehmen werden die Krise nicht überleben. Die Energiepreise, so prognostiziert er, werden weiter hoch bleiben. Energieintensive Produktionen werden sich entweder gar nicht mehr lohnen - oder müssen ins Ausland verlagert werden.
Er warnt jedoch davor, wie in der Corona-Krise mit staatlichen Geldern flächendeckend Unternehmen zu retten. "Es wird einen Strukturwandel geben. Den sollten wir als Staat nicht verhindern - sonst wird es nur noch teurer." Für den Staat sei es sehr schwer zu unterscheiden, welche Unternehmen nur zeitweilig in Schwierigkeiten seien und welche dauerhaft. "Deswegen sollte er sich generell zurückhalten."
Immerhin: Möglicherweise spielt uns die Fachkräfteknappheit in die Hände. "In einigen Branchen wird Personal händeringend gesucht", so Gropp. "Deswegen wird die Arbeitslosigkeit sich möglicherweise in Grenzen halten: Wer seinen Job verliert, wird relativ schnell einen neuen finden. Dadurch werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise überschaubarer, denn hohe Arbeitslosigkeit wäre sehr teuer."
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